Der Shootingstar der heimischen Kabarettszene und Vertreter der „trockenen Sorte“ in punkto Humor gibt uns erstaunliche Einblicke.
Benedikt, Maturajahrgang 2015, stand schon mit Dorfer, Vitasek und Düringer auf der Bühne und ist mit nationalen und internationalen Preisen der Szene dekoriert. Obwohl waschechter Mühlviertler, dauert es für sein Publikum nicht lange, um dahinter zu kommen, dass er in dieses Habitat nie so richtig passte. Gerade deshalb ist der ehemalige Klassensprecher der HAK Freistadt für uns ein interessanter Interview-Partner. Sein neues Programms „Der seltsame Fall des Benedikt Mitmannsgruber“ wird übrigens erstmalig in OÖ am 7.10.2022 in St. Martin im Mühlkreis zu sehen sein. Wie er seine Leidenschaft und spätere Profession entdeckte, und den „Flow“ in sein Leben brachte, versuchen wir mit 4 Fragen aufzulösen.
Was macht dich zu einem „seltsamen Fall“?
Ich bin am Land aufgewachsen. Dort bekommt man als Kind bzw. als Jugendlicher teilweise noch sehr konservative Männlichkeitsideale mit, zumindest war das in meinem Umfeld so. Ich passe da nicht so richtig rein und fühle mich dort auch nicht wohl. Ich habe 20 Jahre am Land gelebt und 5 Jahre in der Stadt. Trotzdem würde ich mich als klassischen Stadtmenschen beschreiben. Ich bin Veganer, ich habe kein Auto und seit kurzem habe ich einen Ohrring.
Nach der Matura ist es für viele SchülerInnen schwierig sich zu orientieren. Kannst du das nachvollziehen?
Das kann ich sehr gut nachvollziehen, mir ging es nach meiner Matura genauso. Ich bin der Meinung, man sollte sich in vielen Dingen ausprobieren und dabei auch manchmal scheitern. Es ist unrealistisch, dass man nach seiner Matura schon eine genaue Vorstellung davon hat, in welchem Bereich man sein ganzes Leben arbeiten möchte. Man verändert sich ständig und daher finde ich es gut, sich in vielen Bereichen auszuprobieren.
Gab es für dich einen Schlüsselmoment, wo du gemerkt hast, dass du andere „professionell“ zum Lachen bringen kannst?
Ich habe bei der Maturafeier an der HAK Freistadt eine Rede gehalten, die ZuschauerInnen haben das sehr lustig gefunden und an dem Abend habe ich mir das Ziel gesetzt, irgendwann einmal ein Kabarettprogramm zu schreiben. Bis zu meinem ersten Auftritt hat es dann aber über zwei Jahre gedauert. Es ist eine große Hürde, sich auf der Bühne vor anderen zu präsentieren.
Was bedeutet es für dich im „Flow“ zu sein?
Wenn ich im „Flow“ bin, dann denke ich eigentlich an nichts anderes und konzentriere mich nur auf die Aufgabe, die ich mir vorgenommen habe. Das gelingt mir manchmal nicht so gut, da ich mich oft von anderen Dingen ablenken lasse. Um in den „Flow“ zu kommen finde ich es sehr hilfreich, das Handy abzuschalten.
Wir danken dir, Benedikt, für die Einblicke und wünschen weiterhin viel Erfolg.
Foto: Facebook
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