Warum fast jeder fast alles lernen kann und warum dieses Mindset für Unternehmen entscheidend sein wird.
Dr. Carol S. Dweck, eine der weltführenden Wissenschaftlerinnen in den Bereichen Persönlichkeit sowie Sozial- und Entwicklungspsychologie, wies zwei Arten von Mindset nach:
das GROWTH-Mindset und das FIXED-Mindset.
Personen mit Growth-Mindset sind der Überzeugung, dass mit einer entsprechenden Lernbereitschaft und Arbeit eine andauernde Entwicklung und Potentialentfaltung stattfinden kann – dass beispielsweise der IQ keine feste Größe ist.
Menschen mit der Überzeugung des Fixed-Mindsets gehen davon aus, dass man Dinge entweder kann oder nicht – dass man die Fähigkeit oder das Talent für etwas hat oder eben nicht.
Ein resultierendes Problem des Fixed-Mindsets ist es, dass Menschen mit diesem Mindset stetig damit beschäftigt sind, ihre vorhandenen Fähigkeiten zu demonstrieren, um diese von außen bestätigt zu bekommen. Denn Fehler wären ja gleichbedeutend mit einer Abwertung jener vorhandenen Fähigkeiten. Die Abwertung der vorhandenen Fähigkeiten ist jedoch schwierig zu kompensieren. Denn jene Fähigkeiten nehmen sie als statisch, also unveränderbar, wahr.
Das Growth-Mindset im Gegensatz sieht die eigenen Fähigkeiten als veränderlich und entwickelbar an. Natürlich gibt es jene zwei Arten des Mindsets nicht in Reinkultur. Sie sind langfristig veränderbar und in Mischformen vorhanden.
Was bedeuten diese Mindsets für Unternehmen und wie wirken sich diese aus?
Unternehmen mit sehr großem Personenanteil des Fixed-Mindsets sind eher das Gegenteil von lernenden Organisation – soviel steht fest.
Im Gegensatz dazu werden in Unternehmen mit ausgeprägtem Growth-Mindset Innovationen, Ideen, sinnvolle Risikobereitschaft und Kreativität gefördert. In diesen Unternehmen dürfen Fehler passieren, denn man ist sich der Notwendigkeit der Fehler als Voraussetzung für das Lernen und der Entwicklung bewusst. Ferner konnte Dr. Dweck herausfinden, dass die Mitarbeiterbindung und die Verantwortungsübernahme in Unternehmen mit praktiziertem Growth-Mindset wesentlich höher sind.
MitarbeiterInnen aus Fixed-Mindset-Unternehmen sehen Innovationen und Risikobereitschaft wesentlich kritischer und suchen vor allem die Sicherheit, da sie Fehltritte fürchten.
Was heißt das in der jetzigen Situation für Unternehmen?
Wenn Sie Ihren bisherigen Erfolg nicht verwalten wollen und weiterhin mit Innovation und Wachstum punkten möchten, bedeutet das folgendes:
– Denken Sie bei der Einstellung von neuen MitarbeiterInnen mehr in Potentiale als in Kenntnisse
– Besetzen Sie Führungspositionen zunehmend mit Menschen des Growth-Mindset
– Schaffen Sie ein Growth-Mindset-Arbeitsumfeld (Stichwort Fehlerkultur)
– Versuchen Sie sich in hierarchieübergreifender Feedback-Kultur
Übriges… das Growth-Mindset wird als eigene Skala in „FlowFactor“ ausgewertet.
Noch einen schönen Sommer, und
… bleiben Sie neugierig 😉
Photo by Joseph Rosales on Unsplash
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