Jutta Mocuba – von der HTL für Maschinenbau zur ORF-Lady

16. Februar 2023

Jutta Mocuba ist im ORF Landesstudio Oberösterreich eine echte Allrounderin. Sie ist im Fernsehen als Oberösterreich-heute-Moderatorin im Einsatz. Dabei begleitet Jutta die Radiohörer durch den Vormittag, moderiert die Linzer Torte und ist auch immer wieder als Reporterin unterwegs. 

HTL und Moderation passen auf den ersten Blick nicht zusammen. Im Zuge eines Interviews gab uns Jutta Mocuba interessante Einblicke über ihre Zeit an der HTL Paul Hahn. Warum sie damals diese Wahl traf, sowie weitere spannende Einblicke und Tipps für die Berufsfindung erfuhren wir in einem interessanten Gespräch mit ihr:

Die wenigsten wissen, dass du Jutta, Absolventin der HTL Paul Hahn in der Fachrichtung Maschinenbau bist. Wie hast du damals diese Entscheidung für Dich getroffen?

Ich habe die Hauptschule besucht, wollte danach aber keine Lehre machen – und auch keine kaufmännische Ausbildung, so wie mir meine Mutter geraten hatte. 

Da ich technisch interessiert war und die HTL auch noch ein Novum für Mädchen war, reizte mich diese schulische Herausforderung.

Nach Abschluss der HTL führte dich dein Weg nach Wien, um Publizistik und Politikwissenschaften zu studieren. Gibt es konkrete Bestandteile der HTL oder Denkmuster, die du im Zuge des Studiums verwerten konntest?

Eher weniger – analytisches und strukturiertes Denken sind mir am ehesten geblieben. Leider war ich damals als Mädchen in dieser Schule nicht nur eine Ausnahme, sondern fand aufgrund meines Geschlechts auch wenig Akzeptanz bei vielen Lehrenden – das hat sich zum Glück geändert. 

Den Satz „Gehen Sie besser in eine Hauswirtschaftsschule, da haben Sie in Zukunft mehr davon“, traut sich heute niemand mehr zu sagen…

Lässt du im Alltag dein technisches Grundwissen manchmal aufblitzen? 

Ja! Ein lustiges Beispiel: Kürzlich haben wir in einer Sitzung vom Viertaktmotor gesprochen – wie aus der Pistole geschossen kam von mir: „Ansaugen, verdichten, arbeiten, ausstoßen“… Aber viel technisches Knowhow ist seit damals nicht mehr abrufbar…

Hast du ein Hobby, bei dem du den Kontext zur HTL oder Technik bewusst herstellst?

Naja, ich bin lange Zeit Oldtimer Rallys gefahren. Benzingeruch und Motorengeräusche sind zwar nicht mehr so en vogue aber ich liebe diese Kombi noch immer. 

Welchen Tipp hättest du für dein „16-jähriges-Ich“ in Bezug auf die Berufsfindung?

Ich denke, Mädchen wie Burschen sollten sich Zeit lassen, um herauszufinden, worin ihre wahren Leidenschaften und Talente liegen. Oft ist es der zweite Bildungsweg, der einen erst in die richtige Spur bringt.

Beruf kann so im besten Fall Berufung werden und lernen ist ein lebenslanger Antrieb.

Es tun sich mittlerweile so viele neue Berufsfelder auf – für Mädchen und Burschen. Ich denke die wichtigste Zeit ist die zwischen 15 und 25 Jahren.

Ausbildung und Bildung sind die besten Investitionen für ein erfolgreiches Berufsleben. Ich ziehe den Hut vor den jungen „Entrepreneurs“, die keine Angst vorm Scheitern haben und ihre Ziele verfolgen…

Danke für den wichtigen Punkt der Findung nach den wahren Leidenschaften und Talenten.

Bei dir hat es ja gut geklappt. In diesem Sinne weiterhin viel Erfolg beim Ausleben deiner Berufung. Danke für die interessanten Einblicke und …

… keep the flow, Jutta.

Bild: Peter Christian Mayr


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